Fossile Energie verstromen statt verbrennen

Viel schneller als erwartet hat uns der Strompreis überrollt. Zu viele Verbraucher saugen am Netz, verordnete Sparmaßnahmen werden wohl wie so oft verpuffen. Der Schalter des hemmungslosen Verbrauchs und der Verschwendung lässt sich nach vielen Jahrzehnten nicht innerhalb weniger Monate umlegen. Sparsamkeit war bisher weder gefragt noch ernsthaft gewollt. Dies beweisen beispielsweise uralte Gas- und Ölkessel, die mit einem teilweise miserablen Wirkungsgrad und ohne vernünftiger Steuerung in Betrieb sind.

Vor über 20 Jahren begannen wir in der Firma LACKNER ENERGIETECHNIK Öl und Gas nicht zu verbrennen, sondern zu verstromen. Der große Vorteil zu herkömmlicher Wärmekraftwerken liegt darin, dass bei dieser Technologie (Kraft- Wärmekopplung oder auch BHKW genannt) die Abwärme aus Motor, Generator und Auspuff voll genutzt wird. Im Moment ist das aktueller denn je, da steigende Öl- und Gaspreise sehr rasch hohe Stromkosten mit sich ziehen – zwar etwas zeitverzögert, dafür umso stärker.

Der Erdgaspreis bewegt sich derzeit bei rund 15 Cent per KWh, die Stromkosten bei auslaufenden Verträgen bei rund 45 Cent. Für den Anwender eines BHKWs bedeutet dies eine Ersparnis von rund 30 Cent per elektrischer KWh. Eine mittelgroße Anlage kann durchaus 200 000 KWh produzieren, was eine Kostenreduktion von (aktuell) 60 000 Euro im Jahr erwirtschaftet. Der Betrieb mit Flüssiggas (=aus Erdöl gewonnenes Produkt) erscheint hier aus Kosten- und Versorgungsgründen sehr attraktiv. Im Gegensatz zu Erdgas ist dies auch momentan ausreichend und günstiger verfügbar.

In Kombination mit einer Photovoltaikanlage ist dies ein großer Schritt in die Versorgungssicherheit, denn BHKWs können auch notstromfähig ausgestattet werden – ohne Notwendigkeit eines Stromspeichers.

Die Zeit des Verbrennens von Öl und Gas sollte nun endgültig vorbei sein.

 

Franz Lackner